Am 4. März 2023

fand unser Fachtag für den Landkreis Zwickau statt.

Das Thema des Fachtages lautete:
„Die Last, die ich nicht tragen kann… …Todessehnsucht im Kontext von Palliativversorgung und assistiertem Suizid

Wir hatten aus verschiedenen Bereichen Fachleute eingeladen. Darüber hinaus zwei Menschen, die das Thema unseres Fachtages unmittelbar betrifft.
Am Anfang zeigten wir einen dokumentarischen Film über ein Interview mit Herrn Dietmar H., der auf Grund seiner schweren Erkrankung den assistierten Suizid gewählt hat. Das Interview wurde 3 Wochen vor seinem Tod aufgezeichnet.


Die Referenten:

Carlos Kasper (Mitglied des Bundestages – SPD) klärte zum Stand der Gesetzentwürfe im Bundestag zu Sterbebegleitung und Suizidhilfe auf.

Kathrin Mallick schilderte eindrucksvoll ihre Begleitung von Herrn H., der assistierten Suizid beging

Dipl.-Jurist Holger Mattisseck (Jurist) informierte über die gesetzlichen Grundlagen zum Thema Sterbehilfe.

Pater Prior Maurus Kraß (Benediktinerkloster Wechselburg) zeigte die seelsorgerische Seite auf und mahnte, die „Sichtachsen auf das Leben“ bei der Auseinandersetzung mit den Entscheidungsnöten eines suizidalen Wunsches zu erkennen und damit eine Weitung des Gesichtsfeldes der Menschen zu ermöglichen.

Prof. Dr. med. Oehmchen (Ethiker) sprach zum ethisch-moralischen Konstrukt in der Bewertung des Suizids.

Dr. med. Uwe Richter (Palliativmediziner) sprach über Möglichkeiten und Grenzen der palliativen Betreuung und Begleitung.

Mark Schlegel (Klient des ambulanten Hospiz- u. Palliativdienstes) schilderte seine Nöte und Beweggründe bei seinen Suizidgedanken und dass ihn sein Glauben an Gott derzeit trägt.

Leider ist der eingeladene Vertreter der Gesellschaft für humanes Sterben (DGHS) nicht erschienen.

Die Teilnehmer kamen aus der ehrenamtlichen Hospizarbeit, aus der Altenpflege- und dem Palliativdienst, einige aber auch aus anderen sozialen Bereichen. Da noch immer der suizidale Wunsch von Patienten und Klienten eine Grauzone in unserer Tätigkeit darstellt, war es uns wichtig, kompetente Fachmeinungen zu diesem Thema zu hören.

Daraus resultierend wurde teilweise sehr unterschiedlich argumentiert. Mehr dazu in wenigen Tagen an dieser Stelle.

Ein Ergebnis des Fachtages ist die Gründung eines „Palliativen Arbeitskreises“ im Landkreis Zwickau. Er wird sich bis zum Sommer konstituieren.

Wir werden an dieser Stelle darüber berichten.